Cutter

Die Position Schnitt meint meist den „Bildcutter“, wobei es weitere Cutter braucht, um den Film fertigzustellen. Der Beruf hat eine lange Strecke hinter sich: Begonnen hat es mit dem ehrwürdigen Schnittmeister, einem Menschen, der meist im weißen Kittel am Film operierte und viele Assistenten zur Hilfe hatte.
Die Begründung zum Urheberrechtsgesetz nahm den Cutter als einen von drei möglichen Miturhebern (neben Regie und Kamera) des Films auf, eine Wertung, die nur wenige andere Länder ebenso trafen (in Spanien sind es z. B. nur Komponist, Autor und Regisseur). Mit dem revolutionären Aufbegehren des Autorenfilms in den frühen Siebzigern zogen die Frauen in den Cutter-Beruf ein. Es war der erste Bereich hinter der Kamera, der von den Frauen erobert wurde, die sich im Film nicht auf eine Rolle als schmückendes Beiwerk beschränkten lassen wollten, sondern als gleichberechtigte Filmemacher ihre Rolle suchten und fanden. Bis heute ist der Beruf eine Domäne der Frauen in der Filmwirtschaft und ein Beruf, in dem sie zahlenmäßig eindeutig die Überhand haben.
Erst jetzt, mit den Wirren der Web-2.0-Generation, sind auf einmal wieder Männer in sagen wir „der Position des Cutters“. Sie haben einen komplett anderen Hintergrund und eine ganz andere Herangehensweise. Sie haben ihr Handwerk nicht in den dunklen Schneideräumen der großen Filmstudios gelernt, sondern sind Computer-Nerds mit einer Hand für die Bildbearbeitung. Die Digitalisierung von Bildfolgen ist ihr Metier.