Kamera

Die Position Kamera besteht klassisch in Deutschland aus der Kamerafrau oder dem Kameramann und dem Kameraassistenten.
Der Begriff des „Assistenten“ ist irreführend, denn der Assistent hat einen ganz eigenen Aufgabenbereich, der mit dem des Kameramanns kaum identisch ist. Das ist etwa parallel zu sehen zum Regieassistenten und dem Verhältnis zum Beruf des Regisseurs.
Der Kameramann bespricht die Auflösung, die Umsetzung des Drehbuchs in (Kamera-)Einstellungen mit dem Regisseur und er setzt das Licht, legt also die Lichtstimmung fest. Er ist der zweitwichtigste Mensch am Set und alles dreht sich nach der Regie um ihn.
Er sichtet mit dem Regisseur täglich die Muster als interne Qualitätskontrolle. In der Post Production ist er dann für die Lichtbestimmung verantwortlich. Organisatorisch ist er „Head of Department“ und legt mit der Produktionsleitung fest, welches Equipment und Material das Kameradepartement benötigt.

Wie wird man Kamerafrau/-mann?

Seitdem die Videokameras existieren, werden auch Frauen zur Kamerafrau. Schon wegen des Gewichts einer normalen Ausrüstung war das früher schwierig. Heute gibt es viele Frauen hinter der Kamera. Auch dieser Beruf wird jetzt hauptsächlich von Studienabgängern ausgeübt und nur wenige gehen noch den klassischen Weg über die Assistenz zum

Was wird verdient?

Die Kameraleute bekommen laut Tarif 2.405 Euro pro Woche, dafür gibt es aber eigentlich keinen Kameramann oder -frau, die über die notwendigen Erfahrungen verfügen.
In der Realität zahlt der Produzent eher den doppelten Betrag. Mit 3.000 Euro pro Drehwoche muss ein Produzent in jedem Fall rechnen. Bezahlt werden 1–2 Vorbereitungstage (ab und an noch ein weiterer Tag für die Lichtbestimmung), die Drehzeit und etwa 2 Tage für die Lichtbestimmung und Farbkorrektur (Colour Matching) in der Post Production.
Kameraleute brauchen weniger Vorbereitung für eine Produktion als Regisseure. Ihr Selbstverständnis ist auch ein anderes. Zwar feiert sie das Urheberrecht von 1965 noch als Miturheber des Filmwerks, ihnen selber war das aber meist egal. Sie verstehen sich grundsätzlich mehr als künstlerische Handwerker. Übrigens sehen die meisten Rechtsordnungen der Welt das auch anders. Sie können weit mehr Drehtage haben als ein Regisseur, da sie das Projekt zwar ablichten, aber die inhaltliche Arbeit der Regie überlassen, ergo nur für die reine Drehzeit mit Beschlag belegt sind. Viele sind also unterwegs, um von einem Dreh zum nächsten zu wechseln. Daraus kann dann ein ziemlich anständiges Jahressalär werden.

Kamerassistent/-in

Der Assistent der Kameraleute übernimmt mechanisch Arbeiten an der Kamera. Der Assistent

  • stellt das Kameraequipment zusammen,
  • macht die Tests mit dem Material, die die Funktionsfähigkeit belegen und
  • ist verantwortlich, dass das Material zum Kopierwerk kommt.

Er kontrolliert die Kamera während des Drehs und „zieht die Schärfe“, während der Kameramann schwenkt, ändert der Assistent manuell die Schärfeneinstellung.

Der Kameramann muss eigentlich nicht wissen, wie jedes einzelne technische Detail einer Kamera funktioniert, der Assistent aber sollte es wissen. Da der Begriff "Assistent" irreführend oder sogar falsch ist – denn Kameraassistenten assistieren eigentlich nicht, sondern haben einen eigenen Wirkungskreis – nennen sie sich oft „Focus Puller“ (in Deutsch Schärfe-Zieher, bezugnehmend auf ihre Haupttätigkeit).

Der Kameraassistent erhält laut Tarif pro Woche 1.105 Euro, aber unter 1.500 Euro fangen die meisten nicht an. Zur Drehzeit kommen ein Tag Vorbereitung und ein Tag Abwicklung. Also können auch Assistenten einen Großteil des Jahres zu dem Lohn arbeiten, der sich nur summiert, wenn jemand ständig unterwegs ist und ein Engagement an das andere reiht.

Bei großen Spielfilmproduktionen gibt es weitere Assistenten für die Abteilung Kamera. Es kommen der Materialassistent (auch 2. Kameraassistent genannt) hinzu, der ab 790 Euro Tarifgage pro Drehwoche zu haben ist. Hier ist es eine Frage der Erfahrung, ob in dieser Position wirklich mehr drin ist als der Tarifvertrag hergibt.

Eine eigene Position ist die sog. Drehbühne, dort arbeiten Menschen, die Kräne, Motion Control und Dollys bewegen und zusammensetzen (Geräte, auf denen Kamerafahrten und -bewegungen gemacht werden), die nur für die konkrete Einsatzzeit bezahlt werden.

Bei speziellen Szenen, bei denen zeitgleich aus verschiedenen Perspektiven Aufnahmen gemacht werden (z. B. Stunts, Actionszenen), sind auch in Deutschland bis zu sieben Kameras im Einsatz. Sie werden von sog. Operators geführt, die Kameramänner oder aber auch Assistenten sein können. Für sie wird meist eine gesonderte Tagesgage verhandelt.

Genauso werden für spezielle Kameras, wie z. B. Unterwasser- aber auch für Steadycams oft Spezialisten geholt werden. Diese werden dann pro Drehtag und meist recht hoch abgegolten. Es macht wenig Sinn, hier alle möglichen Formen aufzulisten, auch gibt es hier kein festes Preisgefüge. Je nachdem, welche Qualität erforderlich ist, variieren die Preise sehr.